von Jana Warlo und Jonathan Weduwen

Die einstige Vorzeige-Wohnsiedlung Grünau am Rande Leipzigs hat ihren Glanz verloren. Wo innerhalb kürzester Zeit Tausende Wohnungen der Wohnbauserie 70 in Plattenbauweise errichtet wurden, grüßt heute gähnende Leere. Auf die anfängliche Euphorie in den 70er und 80er Jahren folgten nach der Wende Wegzug, Leerstand und Abriss.

Im nördlichen Teil der Siedlung, in Wohnkomplex 7, verspricht der Jupiterplatz den Anwohner:innen ein Zentrum. Die aktuelle Situation kann diesem Versprechen nicht nachkommen. Die an den Platz angrenzende ehemalige Konsum-Kaufhalle, früher noch wichtige Anlaufstelle für alle Anwohner:innen, verschenkt heute als verschlossene Lagerhalle ihr Potenzial, zur Belebung des Ortes beizutragen.

 

 

Mit der Transformation der Halle, dem zukünftigen Konsum 2.0, wird die diverse Bewohnerschaft wieder zusammengebracht, der Austausch untereinander gefördert und ein Miteinander anstelle eines Nebeneinanders geschaffen. Im Mittelpunkt steht dabei die Wieder- und Weiterverwendung von Gebrauchsgegenständen, die Weitergabe von Wissen und die Vermittlung eines neuen Ansatzes für ein Konsumverhalten der Zukunft: dem Konsum 2.0.

Zwei Riegel teilen die Halle hierfür in drei Zonen: Recycle, Reuse und Repair. Im Erdgeschoss beinhalten die beiden Riegel die Werkstätten und andere dienende Funktionen. Im Obergeschoss ziehen Ateliers und Büroeinheiten ein.