Entwurfsmethodik
Richard Serra, Verb List, 1967
Das Fachgebiet forscht an einer Entwicklung von Entwurfsmethoden, die das implizite Wissen, das durch praktische Anwendung von Instrumenten vermittelt wird, explizit und lesbar machen. Das Erklären und Erläutern dieser Methoden beinhaltet auch eine kritische Reflexion über den Erkenntnisgewinn und klare Kriterien zur Nachvollziehbarkeit. Gerade in der Grundlehre des Entwerfens in den ersten Bachelorsemestern ist ein methodisches Repertoire obligatorisch für einen Einstieg in eine multiskalare Architektur- und Raumforschung.
Verhandlungsräume der Transformation
Utopia Pavilion. Verhandlungsraum in der „Neuen Stadt Wulfen“
DE/CO entwickelt eine Reihe von Vorprojekten und -studien, die perspektivisch unter dem Titel „Verhandlungsräume der Transformation” zu einem Forschungsschwerpunkt ausgebaut werden sollen. Wir untersuchen die Wechselwirkung von Architektur und ihrer Nutzung als Raum für Dialog, Vermittlung und Partizipation im Kontext übergreifender Transformationsprozesse. Welche Rolle spielt der architektonische Raum in diesem Verhältnis? Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung und der Bedeutung sozialer Medien scheint die Frage nach neuen Verhandlungsräumen immanent wichtig, physisch oder auch virtuell. Die begonnene Projektreihe stellt eine Abfolge von „Research by Design“- Versuchsanordnungen dar, die schrittweise zu einer Systematisierung von Werkzeugen und Methoden in diesem Entwurfskontext führen wird. Basis dieser Entwurfsforschung bildet eine analytische Untersuchung aktueller und zukünftiger Transformationsphänomene.
Beispiele Versuchsanordnungen:
Konstruktive Feldforschung
Die Konstruktive Feldforschung versteht sich als erweiterte Architektur- und Baukulturforschung und dient als Lese- und Verstehhilfe für das bereits Vorhandene und Gebaute. Durch einen eigenen Zugang zum Bestehenden werden charakteristische Merkmale und Eigenheiten der gebauten Umwelt aufgespürt und herausgearbeitet.
Hello architecture!
Das erste Semester der Entwurfslehre widmet sich dem architektonischen Raum im Objektmaßstab. Durch die Schulung der eigenen Wahrnehmung wird der Umgang mit Architektur und Raum vom Alltäglichen in eine akademische Auseinandersetzung überführt. Trainiert wird, architektonische Prinzipien zu lesen, zu begreifen und in Frage zu stellen, um letztlich zu eigenen Entwurfsentscheidungen kommen zu können. Ausgehend von der Betrachtung und Analyse künstlerischer Strategien und Arbeitsweisen sollen komplexe räumliche Gefüge entwickelt werden, die den Studierenden als Ausgangspunkt eines architektonischen Entwurfes dienen.
Hello world!
Im zweiten Semester fokussieren wir auf den Kontext als Ausgangspunkt des entwerferischen Handelns. Gelernt wird eine Methodik, mit der wir (stadt-)räumliche Gefüge lesen, interpretieren und als Ressource unseres architektonischen Handelns nutzbar machen können. Die Annäherung erfolgt spielerisch über Werkzeuge wie Mappings, Stadtsafaris und Interventionen. Schrittweise führen analytische Betrachtungen und visuelle-grafische Darstellungsformen die Studierenden zu einer entwurflichen Auseinandersetzung mit einem vorgestellten Programm an einem konkreten Ort.
Aufbauend auf den im ersten Studien Jahr erlangten Fähigkeiten und Kenntnissen, die durch einen konzeptionellen Ausgangspunkt in den Themen Raum und Kontext geprägt waren, thematisieren die Folgeprojekte im Bachelorstudiengang das Spannungsfeld von Gebäudetypologien und spezifischen Konstruktionsmethoden. Die Lehre im Master versteht sich als offenes Methoden- und Entwurfslabor. Im Sinne eines forschenden Entwerfens prägt ein vielfältiges Spektrum von Recherche-, Analyse- und Entwurfsstrategien die Arbeitsweise. Das Herausarbeiten eigener Fragestellungen, die zur Entwicklung einer spezifischen Programmatik führen, bedarf einer konzeptionellen Entwurfsarbeit mit einem offenen Methoden-Werkzeugkasten der z.B. auch Testplanungen, die Entwicklung von Szenarien und spekulative Planungsansätze beinhaltet.
Das Fachgebiet versteht sich als offene Lern- und Forschungsplattform, die auch einen Verhandlungsraum für unterschiedliche Positionen in Praxis und Theorie anbieten will. Die Veranstaltungsreihen „Hello architecture, my name is…“, „DE/CODE Talks“ und „Hello Transformation!“ laden dazu ein Projekte, Arbeitsweisen und Entwurfsmethoden zu diskutieren und zu reflektieren. Seit 2017 konnten wir zahlreiche Protagonisten der zeitgenössischen Architekturproduktion gewinnen, an der Reihe zu partizipieren:
c/o now, Tanja Lincke Architekten, Mascha Ritter, Philip Horst /KUNSTrePUBLIK und ZK/U , Wiebke Ahues, Benjamin Foerster-Baldenius /raumlabor berlin, Gabi Schillig /UdK Berlin, Karin Hartmann, Johanna Meyer-Grohbrügge, Helle Schröder, Inken Baller, Praeger Richter Architekten, Orange Architekten, EM2N, Viktoria Millentrup /BIG Bjarke Ingels Group, Gustav Düsing und Max Hacke, Hartmut Rosa, Cordelia Polinna, Nina Peters, Erika Hock, Turit Fröbe /Stadtdenkerei, Katja Fischer /IBA Thüringen, Melanie Sehgal, Barbara Bultmann, Knut KlaßenAtelier Fala, Jan Rösler Architekten, Hütten & Palästen, TELEINTERNETCAFE, Kollektiv A, Sigurd Larsen, MVRDV, Trutz von Stuckrad Penner Architekten, DIIIP Architektur, Studio Schultz Granberg, Atelier JQTS, ROBERTNEUN™ , Brandlhuber+ Emde, Burlon, Thomas Kröger, augustinundfrank, XTH-Berlin, unprofessional.studio, Casper Mueller Kneer Architects, Helga Blocksdorf, Felgendreher Olfs Köchling, Löser Lott Architekten, Richter Musikowski Architekten, TRU Architekten, Mensing Timofticiuc Architekten, Jan Glasmeier / Simple Architecture, FAR frohn&rojas, Atelier le balto, Kim Nalleweg Architekten, Saskia Hebert – subsolar*, Susanne Wartzeck /BDA, Eike Roswag-Klinge, ON/OFF, Folke Köbberling, Tim Rieniets, studio amore, Reichel Schlaier Architekten, Summacumfemmer, Ben Pohl /Denkstatt, HHF Architects, ifau – Institut für angewandte Urbanistik
Veranstaltungsreihen:
„Hello architecture, my name is…“
„DE/CODE Talks“
„Hello Transformation!“
„Resonanzräume“
„Conditions for (unknown) futures“
„Vom Anfangen“
„Znüni um 10/“