Der rote Ochse

Ausbruch einer Funktion – Transformation des „Roten Ochsen“
von Jule Jünger, Hannah Steinborn, Mailies Stichling

Der Rote Ochse befindet sich in der nördlichen Innenstadt Halles und bildet einen formalen wie auch gesellschaftlichen Gegenpol zu seiner näheren Umgebung. Der Name des Roten Ochsen ist aufgrund seines Materials und seiner ikonischen Form entstanden.

Ab 2025 soll der Rote Ochse in Halle nicht mehr als Gefängnis genutzt werden. Dem setzten wir ein Umnutzungskonzept entgegen, das das vier Hektar große Areal in zentralster Lage aktivieren und neu konnotieren soll.

Allgemein werden innerstädtische Gefängnisse aus der Wahrnehmung der Stadtbewohner:innen ausgeblendet. Die Vorstellung des Innenraums existiert bei den meisten nur in der eigenen Fantasie. Das Gefängnis wird zu einer Insel in der Stadt, zu einem blinden Fleck.

 

Der Ansatz ist,  einen Ausbruch aus der homogenen Struktur zu generieren, indem diese mit heterogenen Funktionen belegt und der „blinde Fleck“ somit in eine innovative Stadt in der Stadt transformiert wird.

 

Der großflächige Außenraum wird zum verbindenden Element zwischen Stadtraum und dem betrachteten Grundstück.

Eine zusätzliche Ebene der architektonischen Intervention wird über das Gebiet gelegt. Dieser wird einerseits durch das Verwenden eines Toolkits und andererseits durch die Materialwahl und deren Farbgebung vereinheitlicht. Mit dem Komplementärkontrast zum roten Backstein bricht das Grün der Stahlstrukturen bewusst mit dem Bestand und erzeugt ein Wiedererkennungsmerkmal auf der Fläche.

Die Bachelor-Thesis wurde betreut von Prof. Jan Kampshoff (Erstgutachter) und Prof. Eike Roswag-Klinge (Zweitgutachter).