von Marina Sylla, Manuel Heck & Benjamin Meurer
Sommerbäder sind als Orte einzigartig in der Stadt. Hier treffen verschiedenste Lebenswelten und Realitäten fast nackt aufeinander: Miteinander, Nebeneinander, Konfrontation und Austausch. Sommerbäder lassen die soziale und kulturelle Diversität der Stadt stattfinden. Sie stellen potentielle Verbindungen her zwischen den außerhalb stark segregierten und segmentierten Blasen des städtischen Alltags und seiner Bewohner*innen.
Wieso eigentlich, kann ein Sommerbad diese Rolle nur im Sommer haben? Warum geraten diese Orte des Zusammentreffens in Vergessenheit für den größten Teil des Jahres?
Pool Potentials ist eine Fallstudie über jene besonderen, saisonalen Leerstellen im städtischen Gefüge. Daraus entstanden ist ein Handbuch, dass sich treiben lässt und tief eintaucht in Räume und Diskurse der Berliner Sommerbäder, in Status Quo und Projektion. Ein Atlas, der diese Orte hervorhebt und zu neuem Bewusstsein trägt. Der zugleich Ausblick und Aufforderung sein soll, neue Perspektiven einzunehmen und Visionen für Wechselnutzungen zu entwickeln. Damit soll die Arbeit prototypisch auch die Diskussion über die Stadtgrenzen Berlins hinaus anstoßen — denn auch andere Städte in Europa verfügen über ein ähnlich dichtes Netz an öffentlichen Sommerbädern.
Betreut von Jan Kampshoff & Ludwig Engel