Eine Aktivierungsstrategie für das Betonwerk Stolpe
von Jakob Steinberg, Marie-Luise Schlesinger
Inmitten des Nationalparks “Unteres Odertal” schmiegt sich das Örtchen Stolpe in die Hügel des Oderbruchs. Inmitten des Dorfes verbirgt sich ein 45000m2 großes Betonwerk, welches nach über 70 Jahren Betrieb 2017 stillgelegt wurde.
Als neuer Eigentümer hat sich die Kulturpark Stolpe GmbH seit 2015 zur Aufgabe gemacht, das Gelände in einen Kulturstandort zu transformieren.
Von der Erstnutzung als Jugendwerkhof bis hin zur Betonfabrik, entpuppt sich das alte Kulturgut als ein lebhaftes Transformationschaos, bei dem unterschiedlichste Interessen und Initiativen aufeinandertreffen und für einen stetigen Wandel sorgen.
Aus einer architektonischen Perspektive heraus entwickeln wir mit unseren Erkenntnissen ein räumliches Zukunftsszenario, welches das ungenutzte Potential des Ortes erforscht.
Auf aktuellen Entwicklungsprozessen basierend, schlagen wir eine unmittelbare Aktivierungsstrategie vor. Eine Wiederbelebung der ehemaligen Produktionslinien ist Leitbild für eine partizipative Produktion von Kultur und Handwerk.
Für die Transformation der zentralen Maschinenhalle zu einem Produktionsgebäude analysieren wir zunächst mithilfe eines 1:10 Modells die Bestandsstruktur. Durch die additive Verwendung eines Schwerlastregalsystems eröffnen wir den Dialog zweier Strukturen und entwickeln ein realitätsnahes Vorgehen für den unmittelbaren Umbau.
Resultat des praktischen Entwurfsprozesses ist ein flexibler Fertigungsort, welcher sich den wechselnden Ansprüchen der Nutzers anpasst.
Mittels Schiebe und Klappmechanismen lassen sich benachbarte Zonen miteinander verbinden.
Die Bachelor-Thesis wurde betreut von Prof. Jan Kampshoff (Erstgutachter) und Prof. Eike Roswag-Klinge (Zweitgutachter).