von Georg Breitenhuber & Oliver Raderschall
Das Architekturmuseum München ist ein neues, eigenständiges Museum für Architektur inmitten der Münchner Maxvorstadt. Durch die enge Verbindung mit der TU München ist es nicht nur ein reiner Ausstellungsort sondern auch ein Labor, in dem neue Ideen und Gedanken generiert und mit ihnen experimentiert werden soll. Das Zusammentreffen unterschiedlicher Nutzergruppen, von Besuchern, Angestellten, Studierenden und Forschenden, soll – einem Forum gleich – den Dialog zwischen Profession und Öffentlichkeit fördern und die Möglichkeit des Diskurses über die zeitgenössischen Tendenzen in der Architektur ermöglichen. Transparenz, Sichtbarkeit und Robustheit von Struktur, Konstruktion und Materialität bilden dafür den Rahmen.
Die vertikale Stapelung des Programms schafft Dichte. Das Archiv und die daran angegliederte Dauerausstellung bilden das unterirdische Fundament. Darauf aufbauend zeigt die Wechselausstellung, von Außen einsehbar, aktuelle Impulse des zeitgenössischen Architekturdiskurses. Den Abschluss bilden schließlich, frei bespielbar, Studiogeschoss und Dachterrasse als Orte der Architekturproduktion und Wissensbildung.
Der Solitär entspricht der Morphologie und der städtebaulichen Körnung des Quartiers. Seine quadratische Grundform referiert sowohl die Proportionen der klassizistischen Klenze-Bauten, als auch den Typus der freistehenden ‚Villa suburbana‘ als Ursprungsbebauung der Maxvorstadt. Die Reduzierung des Fußabdrucks schafft einen großzügigen Vorplatz, der sich klar in die Logik der umgebenden Freiräume einfügt.
Drei außenliegende Satelliten bilden die zentralen Erschließungselemente und ermöglichen freie Grundrisse im Inneren. Die zum Garten der Glyptothek orientierte, gewendelte Treppenskulptur bildet die Haupterschließung. Der im Norden liegende Satellit beherbergt Aufzüge, Sanitär- und Nebenräume. Im Westen fungiert eine grazile Freitreppe als zusätzlicher Fluchtweg.
Betreut von Jan Kampshoff und Christian Holl (frei04 publizistik)