Masterthesis von Karola Schaefermeier
Der Berliner Block hat das Potenzial als kollektive Ressource genutzt zu werden. So kann zukunftsfähiger, bezahlbarer und ressourcenschoneneder Wohnraum entstehen.
Am Fallbeispiel Berlin bzw. einem spezifischen Block in Moabit, werden Möglichkeitsspielräume und Potenziale des Berliner Blocks als eine kollektive Ressource für Bewohner:innen, Eigentümer:innen und die Stadtgesellschaft, getestet. Der Block kann sich zu einer neuen, wahrnehmbaren Ebene des Teilens, Produzierens und Wohnens in einer dichter werdenden Stadt, zwischen privatem und öffentlichem Raum, entwickeln.
Mit einer gemeinwohlorientierten Bebauung auf +22m, die Mittler und Ergänzung für das bestehende Gefüge ist, kann Verdichtung funktionieren, ohne zwangsläufig zu Mietpreissteigerungsdynamiken und Verdrängung von Bewohner:innen zu führen. Denn sie fungiert als Katalysator für eine Genossenschaft auf Blockebene, die das Wohnen, Leben und Wirtschaften sukzessiv gemeinschaftlicher und ressourcenschonender macht. Unter Einbeziehung diverser Akteure, zeigt das Konzept, wie sozialverträgliche Verdichtung funktionieren kann.
Die Krise wird zur Methode der Thesis, denn: Die Themen Bodenpolitik, Wohnmodell, Mobilität, Energieproduktion und Flächenversiegelung prägen die Entwicklung urbaner Räume. Sie lassen sich auch als Krisen definieren, insofern, als dass sie Merkmale sind oder Einfluss nehmen auf eine Größere: Die Klimakrise. Es gilt bestehende Ressourcen zu analysieren und zukunftsfähig zu transformieren, denn die Parameter sind auf typologischer Ebene im Raumgefüge ablesbar.
Der Block TOWB (Turm-/Oldenburger/Waldenser-/Bremer Straße) wird hinsichtlich der fünf adressierten Krisen kartiert. Strategien formulieren daraufhin Potenziale, die der Block als Kollektiv entwickeln kann. Eine architektonische Verdichtung stößt schließlich modellhaft einen dynamischen Prozess an, der den Block zu einer kollektiven Ressource für alle werden lässt.
Dachvisualisierung
Grundriss Wohnung Typ 02 / Kollektivebene (8.OG)
Die Master-Thesis wurde betreut von Prof. Jan Kampshoff (Erstgutachter) und Prof. Jörg Stollmann (Zweitgutachter).