Als Auftakt des Projekts „Gute Aussichten auf …?“ des Fachgebiet De/Co fand im Oktober 2019 eine dreitägige Exkursion in die Kohleregion Ibbenbüren statt. Hierzu erstellten die Studierenden Kartierungen und Notationen der Umgebung, welche als Grundlage für die Arbeit an einer Serie kleinmaßstäblicher, touristischer Infrastrukturen diente.
Was wäre, wenn man Ibbenbüren und sein Umland als große Parklandschaft begreifen würde? Ein kulturlandschaftlicher Park geformt von den zurückliegenden Jahrhunderten des Bergbaus und dem nun begonnenen Strukturwandel. Ein Park von riesigem Ausmaß in dem sich angelegte Flächen von Wäldern verschiedener Art, neben landwirtschaftlich genutzten Feldern, neben ehemalige Industrieflächen, neben von Menschenhand aufgeschütteten Berghalden finden. Jede Straße, jeder Landwirtschaftsweg, jeder Trampelpfad wird darin zum Wanderweg; jedes ehemalige Bauwerk des Bergbaus wird zu einem historischen Artefakt in der Landschaft, jeder Strommast zu einer Skulptur am Wegesrand. Auf unserer dreitägigen Exkursion haben wir drei Expeditionen durch diese Parklandschaft unternommen:
Eine erste Tour, geführt von dem für die Renaturierung der Halden zuständigen Förster, Herr Börgel, und organisiert durch die RAG Anthrazit, ging durch die Wirtschafts- und Kulturlandschaft der Schachtanlage von Oyenhausen, sowie der Hopstener und Rudolfschacht-Halde.
Am zweiten Tag richtete sich der Blick auf die Landschaftsräume dazwischen mit einer Wanderung über den Schafberg geführt von Herrn Böhm, Vorsitzender des örtlichen Knappenvereins. Die letzte Expedition wurde schließlich, ergänzend dazu, von den Studenten selbst auf eigene Faust unternommen.
Die gesammelten Eindrücke und Beobachtungen sollten hierbei festgehalten und in einer spezifischen Kartierung in einen örtlichen, zeitlichen und thematischen Zusammenhang gestellt werden. Im Weitern sollen daraus potentielle Orte für die Interventionen identifiziert und mögliche Strategien für den Entwurf der touristischen Infrastrukturen abgeleitet werden.