von Gabriela Palauzova

Das Projekt besteht aus drei kleinen Wanderhütten, die sich in drei verschiedenen Landschaftsräumen positionieren. Alle drei Baukörper werden aus Stampflehm konstruiert. Die drei Architekturen übernehmen die Besonderheiten der Umgebung und bringen ihre Eigenschaften in den Innenraum. Gleichzeitig fungieren sie als Ausblicksgeneratoren und geben den Blick nach vorne, nach oben oder nach unten frei.

 

Wiesenhaus

Das Wiesenhaus liegt südlich von der Berghalde Hopstener Straße. Es wird von dem Waldweg erreicht. Von der Straße aus sieht der Reisende einen Holzsteg, der die Lage des Hauses verrät. Er führt durch die Wiese zur Wanderhütte. Betritt man das Haus, eröffnen sich einem drei Räume, die sich jeweils zu einem besonderen Ausblick in die Landschaft ausrichten. Die drei Räumlichkeiten sind dem Aufenthalt, dem Schlafen und dem Reinigen und Pflegen gewidmet. Sie sind lediglich durch Stufen voneinander getrennt. Da das übergeordnete Thema der Wiese eine starke Horizontalität aufweist, verläuft der Blick nach Außen immer entlang der Horizontale. Die Räume staffeln sich so in der Höhe, dass die Erde bei der jeweiligen Funktion des Raumes im Liegen, Sitzen und Stehen immer auf Augenniveau bleibt. 

 

Haus Berghalde

Die zweite Wanderhütte liegt auf einem kleinen Plateau der Rudolfschachthalde am Ende des Wanderweges und versteckt sich in der Erde. Das Haus liegt am Rand des Berges und gibt den Blick auf das größte Plateau der Halde frei. Betritt man die Wanderhütte, steht man auf einer Treppe und richtet seinen Blick nach unten. Das Haus spitzt sich in Richtung der Öffnung zu. Das Prinzip der Ordnung der Räume ist das Aneinanderreihen. Die Räume fließen ineinander und sind nur durch ein paar Stufen leicht differenziert. Auf der Ebene -1 befindet sich der Arbeitsplatz und zwei Stufen darunter liegt das im Boden eingebaute Bett. Eine Ebene tiefer befindet sich ein Sitzplatz am Fenster mit einem Ausblick auf die überwältigende Landschaft. Auf der gegenüber liegenden Seite ist ein offenes Bad positioniert. Eine kreisförmige Öffnung über der Dusche lässt die Sonnenstrahlen durch.

 

Waldhaus

Die dritte Wanderhütte liegt im kleinen Wald in der Nähe des Gebietes Rochus. Etwas weg von dem Wanderweg positioniert, versteckt sich das Haus zwischen den Bäumen. Der Baukörper übernimmt die Vertikalität der Bäume und ist als Turm konzipiert. Seine Öffnungen befinden sich nur in den Dachflächen, sodass alle Blicke nach oben gerichtet sind. Andersrum lassen die Fenster die Sonnenstrahlen in die Räume hinab, um die mystische Atmosphäre des Waldes in den Innenraum zu bringen. Die Erschließung erfolgt über eine zentrale Leiter. Wenn der Reisende das Haus betritt, befindet er sich im Aufenthaltsraum. Die große Öffnung ist über der Hauptfunktion positioniert und eine kleinere Öffnung über der Leiter lässt das Licht von der oberen Ebene in den Raum. Wenn man auf der Leiter steht, richtet man den Blick durch das Fenster der oberen Ebene nach Außen. Auf der zweiten Etage befindet sich das Bad mit einer offenen Dusche. Auf der dritten Ebene ist der Schlafraum mit einem großen Fenster über dem Bett. Liegt man im Bett, so hat man den Ausblick auf den Himmel und auf die obersten Baumzweige.